Verladeunfall – Container in Industriegebiet in Böhringen schlägt Leck und löst Feuerwehreinsatz aus
Bei Verladearbeiten in einem Industriegebiet in Böhringen geriet am Dienstag, 26.09.2023 gegen 18:00 Uhr ein Container an einem mobilen Verladekran aus ungeklärter Ursache plötzlich in Schräglage und stürzte aus mehreren Metern Höhe ungebremst zu Boden. Der mit einer klebrigen Flüssigkeit zur Bearbeitung von Papierprodukten befüllte Silocontainer schlug dabei leck. Es ergossen sich ca. 11.500 Liter einer zähen und klebrigen Flüssigkeit über den Hof der Firma. Die zunächst alarmierten Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr Dietingen aus den Ortsteilen Böhringen und Rotenzimmern (Hilfeleistungseinsatz „H1“) alarmierten nach dem Eintreffen an der Einsatzstelle und nach einer ersten Lageerkundung wegen des umfangreichen Schadenbilds umgehend die Abteilungen aus Irslingen und Dietingen nach. Ebenso wurden zeitnah die Wasserwerke über eine mögliche Verunreinigung der Abwässer durch industrielle Stoffe von Einsatzleiter Dominik Weißer informiert.
Neben der Sicherung des leckgeschlagenen Silocontainers konzentrierten sich die Einsatzkräfte auf das Auffangen der weißen und klebrigen Flüssigkeit auf dem Betriebsgelände der Firma. Leider konnte wegen des massiven Austritts der Flüssigkeit aus dem Container der Eintritt der Substanz in das Abwassersystem des Ortes nicht verhindert werden. Für Mensch und Umwelt bestand aber weder während des Austritts der Flüssigkeit, noch zu einem anderen Zeitpunkt des Einsatzes eine Gefahr. Es handelte sich nicht um einen Einsatz in Bezug auf Gefahrgut. Dieses wurde sowohl von den Facharbeitern des Betriebes, als auch von einem hinzugerufenen Fachmann aus dem Landratsamt Rottweil vor Ort noch während des Einsatzes bestätigt.
Nachdem über ein manuell angelegtes Sammelbecken einiges der klebrigen Flüssigkeit aufgefangen und in Spezialbehälter abgepumpt werden konnte, galt es parallel über einen Lageplan des Abwassersystems des Ortsteils Böhringen festzustellen, in welchen Kanälen sich die weiße und ungefährliche, aber klebrige Flüssigkeit ihren Weg gebahnt hatte. Dazu wurden mehrere Einsatzfahrzeuge auf Kontrollfahrt geschickt, um an ausgewählten Knotenpunkten in Böhringen eine Sichtung in den Abwasserschächten vorzunehmen.
In Zusammenarbeit und nach Genehmigung durch das Landratsamt Rottweil wurde sicherheitshalber eine Spülung der betroffenen Abwasserleitungen durchgeführt. Die ausgetretene Flüssigkeit wurde durch den Einsatz von Wasser verdünnt und der Abfluss in den Kanälen damit beschleunigt. Die Maßnahmen wurden von den Wasserwerken überwacht. Für die Aufräumarbeiten wurde im Einsatzverlauf die Schlauchwerkstatt aus Schramberg-Sulgen zur Einsatzstelle gerufen, um das verunreinigte Schlauchmaterial aufzunehmen und fachgerecht zu reinigen. Im Einsatz war die Feuerwehr Dietingen mit fünf Fahrzeugen und 42 Einsatzkräften, sowie die Polizei Rottweil mit einer Streifenwagenbesatzung. Das Einsatzende konnte gegen 21:30 Uhr vermeldet werden.